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Es ist nie zu spät -das erste Hörgerät mit 90!

Eine Reportage von Anita Jäger – entnommen aus der Zeitschrift „Dezibel“
Frau Jäger begleitete im Rahmen ihrer, von pro audito schweiz angebotenen, Ausbildung zur Audioagogin eine 90-jährige Frau bei ihrer 1. Hörsystemversorgung.
Abklärung und Kostenübernahme
Ein Hörtest bei der Akustikerin ergab bei der 90-jährigen Frau M. einen Hörverlust. Sie entschied sich für eine Hörgeräteanpassung und ersuchte bei der AHV um eine Kostengutsprache von pauschal 630.— pro Ohr, die sie nach dem Besuch bei einem Ohrenarzt ihrer Wahl auch erhielt. Sie kam mit dem Hörsystem von Anfang an problemlos zurecht. Rasch bemerkte sie, dass sie besser hört und vor allem besser versteht.

Hörschädigung und Demenz
Eine Schwerhörigkeit führt zu einer Abnahme der sprachaktiven Zentren im Gehirn, aber auch zu einer verstärkten „Alterung“ weiterer Hirnregionen, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Zudem kann Schwerhörigkeit zu zunehmender Isolierung des Betroffenen führen, zu sozialem Rückzug, schlechterem Selbstwertgefühl bis hin zu Depressionen. Einleuchtend ist es aber auch, dass der soziale Rückzug und der Mangel an geistigem Austausch, der sich bei Hörschädigung oft einstellt, die Demenzentwicklung fördert. Untersuchungen zeigen, dass geistige Regsamkeit und die Bereitschaft, sich anregen zu lassen, die schärfsten Waffen gegen Demenz sind.
Fazit
Das menschliche Gehirn ist ein Wunderwerk und ein Leben lang fähig, zu lernen. Das geläufige Sprichwort „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ stimmt nämlich nicht immer.
Das Gehirn braucht Anregungen und ständiges „Training“ wie ein Muskel. Wenn man ihn nicht ständig aktiv hält, wird er schwach.
Schliesslich gehen wir auch nicht nur einen Monat lang auf den Vita Parcours und sind dann fürs ganze Leben fit. Speziell in Bezug auf eine Hörschwäche heisst dies, dass es eines lebenslangen und immer wiederkehrenden Trainings bedarf, damit die Hirnzellen nicht verkümmern und „vergessen“, wie unter anderem Sprache klingt. Deshalb ist Kommunikation so wichtig. Vor allem Personen, welche weniger Möglichkeiten haben, sich mit anderen auszutauschen, sind deshalb mehr gefordert und sollten sich dessen bewusst sein. Sich ein Hörsystem anpassen zu lassen, ist ein wichtiger Schritt, integriert zu bleiben.
Man könnte auch sagen: Es ist nie zu spät.
6 Monate danach
Frau M. fühlt sich nach sechs Monate nach der Hörgeräteanpassung selbstsicherer. Sie sagt selbst, dass sie wieder aktiver am sozialen Geschehen teilnimmt. Sie war schon immer gern in Gesellschaft und ein kommunikativer Mensch. Insgesamt hat sich die Lebensqualität in vielen Bereichen verbessert, sei dies beim Fernsehen, Radiohören, in Gesprächen mit ihrem Mann oder im Freien bei Spaziergängen.
Frau M. ist sehr dankbar für ihre gewonnene Sicherheit im Alltag.